SCREENING ROOM
Lewis Klahr
21 April 2016

 

Filmprogramm im Rahmen der Filmreihe "Screening Room", ausgewählt und eingeführt von Regina Barunke

Lewis Klahr:
Altair, 1994, 8 min
Pony Glass, 1997, 14:45 min
Engram Sepals, 2000, 6 min

Die Filmreihe "Screening Room" beginnt mit einer Auswahl von drei frühen 16mm Cutout-Animationsfilmen des US-amerikanischen Künstlers und Filmemachers Lewis Klahr (*1956 in New York). Sein Werk ist stark beeinflusst von Kollagefilmen von Lawrence Jordan, Stan Vanderbeek und Harry Smith, sowie - und wenn nicht noch mehr - von Filmen Kenneth Angers, Bruce Conners und Joseph Cornells. Für seine Animationen sammelt und kollagiert Klahr Motive aus einer Vielzahl von Bildmaterialien - zumeist aus Illustrierten oder Comics der 1940er bis 60er Jahre -, fügt der Flachheit des Materials subjektive Blickwinkel zu und eignet sich dazu klassische Erzähltechniken Hollywoods an. "Altair" (1994) bezeichnet eine berauschende Bildkollage aus Werbeanzeigen von Cosmopolitan-Magazinen zu Musik von Igor Strawinskys "Feuervogel". Die Geschichte folgt der weiblichen Protagonistin, die ihren Kampf mit bösen gesellschaftlichen Mächten durch Alkohol zu mildern versucht. "Pony Glass" von 1997 folgt der dreiaktigen Struktur für ein Melodrama, in dem Supermans Begleiter Jimmy Olsen die Traumata der 50er und 60er Jahre durchlebt. Klahrs Schwarzweißfilm "Engram Sepals" (2000) fängt die Grammatik des film noir ein: "A Buddhist noir-the bodies remember" - Lewis Klahr.

Klahrs Animationsfilme wurden vielfach in den USA, Europa und Asien gezeigt, darunter im Museum of Modern Art, auf der Whitney Biennial, beides New York, sowie bei REDCAT, L.A. und im 2016 Cinema Programme der Tate Modern London. Er lebt in Los Angeles, wo er am CalArts unterrichtet.


Förderung und Unterstützung

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen


Bilder

1-3 — Lewis Klahr: Altair, 1994