AUF EIN GESPRÄCH
mit Kristina Scepanski
13 November 2014

 

Gesprächsreihe mit Kuratoren und Gästen aus Köln und Umgebung über aktuelle Projekte und Fragestellungen an die zeitgenössische Kunst

Q: Kristina, du bist seit mittlerweile fast zwei Jahren Leiterin des Westfälischen Kunstvereins. Welcher Aspekt beschäftigt dich in deiner Programmarbeit in Münster am dringendsten?
A: Die Programmatik eines Kunstvereins zu konzipieren ist immer ein Balanceakt. Ausstellungen bewegen sich im Spagat zwischen lokalemPublikum, langjährigen Mitgliedern und einem internationalem Fachpublikum. Da treffen viele verschiedene Erwartungen aufeinander. Ich möchte die Ausstellung "Public Relations / Öffentlichkeitsarbeit" von Liz Magic Laser unter anderem vor dem Hintergrund dieser Balance-Frage vorstellen. Außerdem plane ich einen Ausblick auf das kommende Mammutprojekt mit Camille Henrot "The Pale Fox" - eine internationale Koproduktion, die ein kleines Kunstvereinsteam in vielerlei Hinsicht vor Herausforderungen stellt (...) Ich begegne in Führungen oft dem Wunsch nach einem Leitfaden, mit dessen Hilfe man zeitgenössische Kunst 'verstehen' kann. Warum beunruhigt sie (als Ausstellungsbesucher) diese offene Gestalt von zeitgenössischer Kunst so sehr, die sich noch nicht oder vielleicht auch nie mit dem 'einen' Sinngehalt, der 'einen' Aussageabsicht belegen lässt. Woher die Angst vor dieser Freiheit?

Kristina Scepanski ist Kunsthistorikerin und leitet seit 2013 den Westfälischen Kunstverein in Münster. Zuvor war sie an der European Kunsthalle in Köln sowie am Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf tätig. 2011/12 absolvierte sie in New York das Whitney Independent Study Program als Helena Rubinstein Curatorial Fellow.


Förderung und Unterstützung

Kulturamt der Stadt Köln


Bilder

Liz Magic Laser und Kristina Scepanski in Public Relations, 2014
Foto: Manuel Jennen