CREATING CARING CULTURE
Awareness und Handlungsräume schaffen für einen gerechteren Kunstsektor
Do 25 Januar, 12—16:30 Uhr

 

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe KUNST+CARE des Frauenkulturbüros NRW, LabK (Landesbüro für Bildende Kunst und Kunsthaus NRW) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Eine Anmeldung ist hier möglich.
Maximale Teilnehmerzahl: 20

Information:
Der Workshop ist speziell für Kulturschaffende mit und ohne Sorgeverantwortung konzipiert, die entweder institutionell angestellt oder freischaffend arbeiten. Für die Dauer des Workshops wird eine kostenlose Kinderbetreuung angeboten, die von der Kunstvermittlerin Mira Parthasarathy geleitet und voraussichtlich im Rautenstrauch-Joest Museum stattfinden wird (bei Anmeldung bitte Name und Alter des Kindes/der Kinder angeben). Der Workshop beinhaltet eine gemeinsame Mittagspause von ca. 45 Minuten; für eine kostenlose warme Mahlzeit wird gesorgt. Die maximale Teilnehmer*innenzahl beträgt 20.

Beschreibung:
Wie können wir als Kulturschaffende in unserer Arbeit, Menschen mit Sorgeverantwortung strukturell mitdenken? Wie können wir die häufig avantgardistischen öffentlichen Themen unserer Institutionen mit den internen Strukturen in Einklang bringen? Welche Handlungsmacht haben wir als Kulturschaffende, die Künste zu transformieren?

Der Workshop hat das Ziel, die Teilnehmenden für die Ungleichheiten und Ausschlussmechanismen rund um Care und Gender im Kunstfeld zu sensibilisieren, aus feministischer Perspektive zu beleuchten und Tools zu vermittelten, die von den Teilnehmenden in ihre Kontexte weitergetragen werden können. Sascia Bailer wird hierzu aus ihrer eigenen Praxis und Forschung kuratorische Methodiken und Strategien vorstellen. In Gesprächsrunden und hands-on Gruppenarbeiten werden die Teilnehmenden ihre Handlungsräume in ihren jeweiligen Kontexten ausloten und erste Schritte identifizieren, wie sie ihr Arbeitsumfeld durch mikro-politisches Handeln gerechter und fürsorgender gestalten können. Hierbei soll es nicht nur darum gehen, für Publikumsgruppen mit Sorgeverantwortung mehr Support anzubieten, sondern auch zu schauen was es braucht, damit beitragende Künstler:innen, freischaffende Kooperationspartner:innen und Angestellte mit Kindern/zu pflegenden Angehörigen weiterhin Teil des Kunstfeldes sein können.

Sascia Bailer ist Wissenschaftlerin, Autorin und Kuratorin, die an der Schnittstelle von Care, zeitgenössischer Kunst und gesellschaftlicher Transformation arbeitet. Ihre Doktorarbeit „Caring Infrastructures. Transforming the Arts Through Feminist Care Ethics“ verfasste sie an der Zürcher Hochschule der Künste und der University of Reading. Als selbstständige Kuratorin konzipiert sie Ausstellungen (u.a., Mothers*, Warriors, and Poets: Fürsorge als Widerstand, StadtPalais Stuttgart) und hält Vorträge und Workshops (u.a., Goethe Institut, Documenta Fifteen, nGbk, LabK, INSTAR Cuba). Sie ist Autorin von "Curating, Care, and Corona" (Arthur Boskamp Verlag, 2020) und von "Care for Caregivers" in dem Sammelband "Curating with Care" (Routledge, 2023). Sie ist Mitherausgeberin von "Letters to Joan" (2020, HKW) und der Künstlerinnenbücher "Re-Assembling Motherhood(s): On Radical Care and Collective Art as Feminist Practices" von Maternal Fantasies (Onomatopee, 2021), und "What We Could Have Become: On Queer Feminist Filmmaking" von Malu Blume (Onomatopee, 2021). Sascia Bailer hat international im Kunstbereich gearbeitet, unter anderem im MoMA PS1, im Haus der Kulturen der Welt und im Vera List Center for Art and Politics. 2019/20 war sie künstlerische Leitung der Arthur Boskamp-Stiftung in Norddeutschland. Sie absolvierte ihren MA von der Parsons School of Design und ihren BA von der Zeppelin Universität.

Bild
Sascia Bailer, Workshop, documenta 15, 2022