EBB, FLOW, INTERRUPTION
Video Screening mit Arbeiten von Michael Lees, Lisandro Suriel und Taisha Carrington
Fr 26 Mai, 20—22 Uhr

 

Sprache: Englisch

Kuratiert von Sour Grass (Annalee Davis und Holly Bynoe), moderiert von Nada Rosa Schroer

Ebb, Flow, Interruption zeigt Arbeiten von drei zeitgenössischen Künstlern, deren Werke das Wasser als Metapher im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der Klimapolitik, der Spiritualität und der weiblichen Verkörperung beleuchten. Die experimentellen und dokumentarischen Arbeiten sind von Überlegungen motiviert, die in der karibischen Region immer präsenter werden. Die kleinen Inselstaaten haben zunehmend mit dem steigenden Meeresspiegel, den sozialen Auswirkungen der Migration und der kulturellen Amnesie zu kämpfen. Die Filme laden uns ein, die sich verändernden Gezeiten aus der Perspektive derjenigen von uns zu erleben, die das sechsten Artensterbens oder des plantationocene an vorderster Front miterleben.

Uncivilised des dominikanischen Filmemachers Michael Lees lädt uns ein, Zeuge der elementaren Kraft des Hurrikans Maria auf die Landschaft und den Körper zu werden. Die brutale und schöne Begegnung stellt eine Dichotomie darüber dar, wie Wettermuster und Aspekte von Katastrophen und Unglücksfällen als Werkzeuge zum Nachdenken über Wiedergeburt, Widerstandsfähigkeit und Anpassung genutzt werden können.

Lisandro Suriels Ghost Island ist inspiriert von der seriellen und surrealen Arbeit des Fotografen, die die Art und Weise hervorhebt, wie Ahnen, das Heilige und die natürliche Welt Wege aufzeigen, um karibische Kosmologien und Weltanschauungen zu erweitern. Afrikanische und indigene Ontologien laden uns zu Ritualen, Tanz und Polyrhythmen ein, die die Textur des Synkretismus der Antillen offenlegen.

Die barbadische multidisziplinäre Künstlerin Taisha Carringtons' State (of Mind) befragt die Sprache rund um den Staat (die Nation) und ihre Auswirkungen auf unseren Geisteszustand/psyche. Wörter und Ausdrücke wie "nur ein kleines Land", "Entwicklungsländer", "Insel" (und ihre Konnotationen von "Isolation") wirken sich unbewusst auf unsere Vorstellungen von uns selbst aus. Allein auf einem unbewohnten Eiland formt Carrington einen neuen Raum für sich selbst. Sie zeichnet ihren Umriss in den Sand, der anschließend von ihrem Körper gefüllt wird. Es entsteht ein neuer "imaginärer" Ort außerhalb ihrer Nation.

Ebb, Flow, Interruption wird von Sour Grass kuratiert und bietet eine vielstimmige und sinnliche Möglichkeit, sich mit Wasser als Substrat, Erinnerung, Landschaft und Klima auseinanderzusetzen.

Bild
Taisha Carrington: State (of Mind), Videostill, Courtesy: the artist