„WANDERARBEITER, FREMDARBEITER, GASTARBEITER"
Filmscreening
Mo 15 Dezember 2025, 19 Uhr

Wanderarbeiter, Fremdarbeiter, Gastarbeiter“ (1989) des SWR
Dauer: ca. 26 Minuten, Sprache: deutsch, ohne Untertitel

Filmscreening und Gespräch mit Sophia La Mela

„Letztes Jahr, bei einem Besuch meiner Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen in Friedrichshafen, stellte ich ihnen Fragen: Wann genau ist Nonno nach Deutschland zum Arbeiten gekommen, Zio? Wie war dein Leben auf Sizilien, Zia? Bei schwäbischen Spätzle kramte mein Onkel eine DVD hervor, von der mir zuvor noch niemand erzählt hatte. Ein Teil der Geschichte unserer Familie kommt in diesem Film über „die Italiener in Friedrichshafen“ vor. Und das gleich aus Perspektive dreier Generationen: meines Cousins, meiner Tante und meiner Nonni. Nonno sah und hörte ich in diesem Moment zum ersten Mal in Bewegung. Er war ein Jahr vor meiner Geburt gestorben.

Diesen Film möchte ich mit euch teilen, da er weit mehr ist als eine Erinnerung unsere Familie. Der Film ist eine zeitgeschichtliche Quelle, wie damals über italienisches Leben und die Geschichte italienischer Arbeiter*innen und ihre Familien berichtet wurde.“

Sophia La Mela ist Tochter von Eltern mit italienischer und polnischer Migrationsgeschichte. Ihr Opa kam Ende der 1950er-Jahre als sogenannter „Gastarbeiter“ nach Deutschland an den Bodensee. Die Erstsprache der Eltern lernte Sophia nie fließend. Weil es kein Italienisch in der Schule gab, wählte sie Spanisch, um dem Italienischen ein bisschen näher zu sein. Daraus wurde dann ein Studium in Spanisch, Lateinamerikastudien und Kultur- und Sozialanthropologie. Aktuell erstellt Sophia Unterrichtsmaterialien in politischer Bildung für Jugendliche, organisiert Konzerte und Workshops verschiedener Kultursparten für junge Menschen und ist Tänzerin im terrain tanzkollektiv. Gemeinsam mit ihrer Schwester beschäftigt sie sich in letzter Zeit immer mehr mit ihrer Familiengeschichte, Italien und Polen.

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