AUF DEM KAMM EINER HOHEN UND WUNDERSCHÖNEN WELLE. KUNST ALS GEISTESZUSTAND
Les Arts Incohérents (Alphonse Allais, Mey-Sonier), Michael Craig-Martin, Tom Gould, Justyna Gryglewicz, Stano Filko & Alex Mlynárčik, Ramon Haze (Andreas Grahl & Holmer Feldman), Krõõt Juurak, Flo Kasearu, Martin Kippenberger, Lo Lifes (Rack-Lo), Kud Ljud, Ana Prvački, George Psalmanazar, Man Ray / Marcel Duchamp, John Smith, Hunter Thompson, Karl Valentin, Orson Welles, What Remains Gallery und andere
24 September — 18 Dezember 2022
Eröffnung: Fr 23 September, 19 Uhr
Eröffnung mit Performances von Hubert Gromny, Krõõt Juurak, Simone Karl und Olof Olsson.
Mit Hilfe von parasitären Kunstinstitutionen, nomadischen Kunstsammlungen und fast nichtexistierenden Ausstellungen ist Gonzo Curating eine unabhängige und rebellische Praxis, die etablierte Strukturen der Kunstwelt in Zeiten der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Krise herausfordert. Konzipiert als ein Prozess der Aneignung durch diejenigen, die nicht an der Macht sind, schafft Gonzo halb-fiktionale Erzählungen rund um die sinnliche Ebene der Erfahrung herum. Die Ausstellung ist ein Versuch, verschiedene kuratorische Gonzo-Praktiken zu klassifizieren und zu ordnen. Ein Diagramm, inspiriert von Alfred H. Barrs berühmter Infografik, die die Wurzeln des Kubismus und der abstrakten Kunst darstellt, organisiert diese Aktivitäten in vier miteinander verknüpfte Kategorien: „Welt als Medium“, „Welt der Kunst als Kunstwerk“, „negative Theologie des White Cube“ und „Metagonzo“. Die erste Kategorie umfasst Praktiken der Aneignung „nicht-künstlerischer“ Objekte, Räume und Ereignisse. Die zweite betrifft die Schaffung von alternativen Kunstinstitutionen, die Aneignung von Ausstellungen und einzelnen Werken. Die dritte bezeichnet die Aneignung von nicht-künstlerischen Elementen der Kunstwelt, wie Leere, negativer Raum zwischen Objekten oder zufälliges Verhalten. „Metagonzo" ist die Aneignung anderer Gonzo-Projekte. Die Ausstellung spielt kreativ mit den Konventionen einer Archivpräsentation und wird gleichzeitig zum Beispiel für eine “Metagonzo”-Strategie.
Kurator*innen/Künstler*innen: Aneta Rostkowska und Jakub Woynarowski.
Aneta Rostkowska ist Kuratorin, Autorin und Gärtnerin, Absolventin des de Appel Curatorial Programme in Amsterdam. Rostkowska studierte Philosophie, Wirtschaftswissenschaften und Kunstgeschichte in Krakau, Poznań, Heidelberg und Frankfurt am Main. Sie arbeitete als Kuratorin in der Galerie für zeitgenössische Kunst Bunkier Sztuki in Krakau (2011-2016) und an der Akademie der Künste der Welt in Köln (2016-2018). Seit Januar 2019 leitet sie die Temporary Gallery, ein Zentrum für zeitgenössische Kunst in Köln. Neben ihrer Tätigkeit als Kuratorin unterrichtet sie Kunsttheorie, Kunstgeschichte und Philosophie an unterschiedlichen Hochschulen.
Jakub Woynarowski vereint die Tätigkeit eines Künstlers, Designers und freiberulichen Kurators. Er ist Absolvent der Akademie der Bildenden Künste in Krakau, wo er derzeit im Narrativen Zeichnung Studio unterrichtet. Er war Autor des künstlerischen Konzepts des polnischen Pavillons auf der 14. Architekturbiennale in Venedig (2014). 2015 erhielt er den renommierten Passport Award der Wochenzeitschrift „Polityka“ in der Kategorie Bildende Kunst.
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Aneta Rostkowska und Jakub Woynarowski vor dem Haus von Hunter S. Thompson in San Francisco, 2015
Foto: Justyna Gryglewicz