RESIDENZPROGRAMM
Maria VMier

 

Wir freuen uns, unsere neue Residentin MariaVMier in Köln zu begrüßen. Maria wird bis zum 25. Oktober in in der Stadt sein, ihre künstlerische Praxis in einer öffentlichen Veranstaltung in der Temporary Gallery präsentieren und Feedbacktreffen für Kulturschaffende anbieten. Außerdem werden Besuche bei mehreren Institutionen stattfinden, unter anderem bei Kunstlerhaus kat18, kaethe:k Kunsthaus und Sammlung Zander.

 


Ein Abendessen und Gespräch mit Maria VMier und Lisa Klosterkötter
Do 23 Oktober, 18 Uhr

 

Sprache: Deutsch

 

18 Uhr - gemeinsames Kochen in der Mobilen Küche der Temporary Gallery, während des gemeinsamen Kochens besteht die Möglichkeit Maria im persönlichen Gespräch kennen zu lernen.

19 Uhr - Essen und Gespräch mit Maria VMier über Ihre künstlerische und gemeinschaftsbildende Arbeit, moderiert von Lisa Klosterkötter.

Maria VMier ist Künstler:in, die in New York und München lebt und arbeitet. Im Mittelpunkt MVM’s multidisziplinärer Praxis steht eine Malerei, die sich aus schreibenden, eigenwilligen Bewegungen zu komplexen Gebilden entwickelt, die ständig in Bewegung zu sein scheinen. Für MVM ist Malerei weniger ein Ort der Verdinglichung oder des Ausdrucks, sondern eine Praxis der Forschung, Erfahrung und des (Ver-)Lernens.

Darüber hinaus umfasst MVM's Praxis kontextspezifische und gemeinschaftsbildende Arbeiten sowie Installationen, Künstler:innenbücher und Objekte. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Vorstellung vom Körper als Werkzeug des Wissens, als Ort des politischen Kampfes und der Freude. Wiederkehrende Themen sind die Bedingungen künstlerischer Arbeit, die Dynamik von Macht und Begehren, Institutionen als formbare Strukturen, die Natur, das Unsichtbare und das Unbekannte.

MVM studierte Malerei und Bildhauerei am Bard College, an der Akademie der Bildenden Künste in München und an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien. Sie hatten unter anderem Ausstellungen im MoMA PS1, im Museum Brandhorst und in der Pinakothek der Moderne (alle 2024). Da ihre Praxis auf Gemeinschaft und Zusammenarbeit basiert, lädt sie regelmäßig weitere Künstler:innen zu ihrer Arbeit ein, betreiben zusammen mit Stefanie Hammann den Künstlerbuchverlag Hammann von Mier Verlag und ist sie außerdem Teil des Kollektivs Ruine München mit Leo Heinik und Jan Erbelding.

Veranstaltung ist Teil des Residenzprogramms der Temporary Gallery.

 

FEEDBACKTREFFEN FÜR KULTURSCHAFFENDE
mit Maria VMier
Fr 24 Oktober

 

Für Kölner Künstler*innen und Kurator*innen besteht die Möglichkeit, sich persönlich mit Maria für ca. eine Stunde zu treffen, um eigene Arbeiten oder Projekte vorzustellen und ein Feedback zu bekommen.
Individuelle Anmeldung mit Angabe der Uhrzeit bis Donnerstag, 23 September, 17 Uhr unter info@temporarygallery.org.

 

Über das Residenzprogramm:
Es wurde zu einem erklärten, wenn auch oft nur halbherzig verfolgten Ziel von Kultureinrichtungen, ihre eigenen Strukturen im Hinblick auf Diversität zu hinterfragen und zu erneuern. Diversität darf aber nicht nur ein zeitlich begrenztes Programm oder eine hippe Agenda sein, sondern muss tiefer greifen. Die Frage darf nicht nur lauten, wer Zugang zu kultureller Bildung und ihren Einrichtungen erhält, sondern wer überhaupt in der Lage ist, kulturelle und/oder kreative Arbeit als Berufsperspektive in Betracht zu ziehen.

Obwohl die sog. „Art brut“ – Kunst von Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einer geistigen Behinderung – sehr etabliert und hochgeschätzt ist, sind „Art brut"-Künstler*innen und ihre Kunstwerke aus der üblichen Kunstszene ausgeschlossen: „Art brut“ funktioniert als ein gesonderter Bereich der Kunstwelt mit eigenen Ausstellungen, an denen nur „Art brut“-Künstler*innen teilnehmen. Als Konsequenz treffen sich diese sehr selten mit Künstler*innen ohne Behinderung zusammen. Obwohl die Intention hinter „Art brut“-Ausstellungen sicherlich positiv und unterstützenswert ist, findet hier doch keine echte Inklusion statt – die Kunstwerke werden in separaten Ausstellungen „isoliert“, anstatt dass sie in Ausstellungen von Künstlern ohne Erkrankung oder Behinderung einbezogen werden. Um sich mit diesem Problem langfristig auseinandersetzen, initiierte die Temporary Gallery. Zentrum für zeitgenössische Kunst in Köln, ein Projekt, das auf Empowerment und Inklusion auf tieferem Niveau setzt: ein Residenzprogramm für Kulturschaffende mit dem Hauptziel: der Ausgrenzung sog. „Outsider Art“ langfristig entgegen zu wirken.

Das Ziel des Programms ist, mehrere internationale Kulturschaffende nach Köln einzuladen. Die Gäste besuchen Partnerinstitutionen und treffen Künstler*innen in ihren Ateliers . Zudem werden individuelle „Feedback-Sessions“ angeboten , Gespräche von etwa 1–2 Stunden Dauer, zu denen sich Kulturschaffende anmelden können. In einer Veranstaltung in der Temporary Gallery stellen die Residenten auch Ihre Arbeit vor.

 

Photo:
Brooke Holm