Tina (subtilitate firma)

 

Tina Modotti (1896–1942), eine ausgewanderte italienische Näherin, war eine klassische
„Weltbürgerin.“ Nachdem sie in Kalifornien Rollen im Theater und im Stummfilm gespielt hatte wurde sie zur heute gefeierten Fotografin mit Wohnsitz in Mexico City. Ihre Arbeiten waren modernistisch geprägte Porträts der Menschen von Mexiko, die sowohl die Spuren ihrer wachsenden politischen Überzeugungen als auch des mexikanischen Avantgardemilieus tragen, in dem sie lebte. Unter anderem stand sie für Diego Rivera Modell und setzte sich mit einer Vielzahl von Liebhabern über bürgerliche Konventionen hinweg. Einer davon, ein kubanischer Exilrevolutionär, wurde neben ihr ermordet. Ungefähr von dieser Zeit an widmete sie sich als Mitglied der mexikanischen, später der sowjetischen Kommunistischen Partei hauptsächlich der politischen Aktion, was zu einem längeren Aufenthalt in Moskau führte. Während des Bürgerkriegs in Spanien, wo sie eine Beziehung mit einem italienischen Kommunisten hatte, der scheinbar stalinistischer Auftragskiller war, bewies sie den ganzen Krieg hindurch als Krankenschwester bei der Fünften Brigade großen Mut. Desillusioniert vom Hitler-Stalin-Pakt, vom faschistischen italienischen Regime gesucht und von den U.S.A. abgewiesen, lebte sie nach dem Ende des Krieges praktisch als Staatenlose. Sie schaffte es nach Mexiko zurückzukehren, wo sie im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt starb. Pablo Nerudas Nachruf lautet: Rein dein sanfter Name, rein dein zerbrechliches Leben, Bienen, Schatten, Feuer, Schnee, Stille und Gischt verbunden mit Stahl und Draht und Blütenstaub, um dein standhaftes und zartes Wesen zu formen.

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Tina Modotti (1896–1942), an Italian immigrant seamstress born at the end of the 19th
century, was a classic “citizen of the world.” After starring in the Californian theatre and silent films up to 1920, she became a now-celebrated photographer based in Mexico City. In her work she portrayed the people of Mexico in a modernist style, which mirrored both her growing political convictions and the Mexican avant-garde milieu in which she lived. Among other things, she modelled for Diego Rivera and flouted bourgeois morals by taking numerous lovers. One, an exiled Cuban revolutionary, was assassinated at her side. From around this time she committed to political action full time, as a member of the Mexican and later the Soviet Communist Party, which led to her living in Moscow for a time. In Spain during the Civil War she was with an Italian Communist who appears to have been a Stalinist hatchet man. However, she showed great bravery as a nurse with the Fifth Brigade throughout the war. Disillusioned by the Hitler-Stalin pact, and as a virtually stateless person, wanted by the Italian fascist regime and rejected by the U.S.A., she managed to return to Mexico where she died from a heart attack at the age of 45. Pablo Neruda’s epitaph reads: Pure your gentle name, pure your fragile life, bees, shadows, fire, snow, silence and foam, combined with steel and wire and pollen to make up your firm and delicate being.

 

SEEDS RENAMED
Ines Doujak