WEISSE PAUSE
Ein Abend zu Elke Erb.
Mit Texten von Elke Erb, Kathrin Bach, Judith Röder, Uwe Huth und Adrian Kasnitz
15 Oktober 2021

 

Kathrin Bach, Judith Röder und Uwe Huth sprechen mit Aneta Rostkowska und Adrian Kasnitz über die Dichterin Elke Erb, ihre Texte, die Eifel und die Bezüge zu den Arbeiten von Judith Röder.

Der Ausgangspunkt sind die Gedichte von Erb, die im Ausstellungsflyer zur Ausstellung von Judith Röder in der Temporary Gallery veröffentlicht wurden.

Eine Veranstaltung von Literaturklub Köln und Zentrum für zeitgenössische Kunst Temporary Gallery im Rahmen der Ausstellung A Rock Formation, a Stream, a Wood, a Cloud.

Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen/getestet/geimpft).

 

Elke Erb
Weisse Pause

Für Marianne

Als ich in das blühende Bäumchen sah,
stand sein Tausendweiß still und starrte,

als prange es vor dem Himmel,
starr und fremd hielt die Stille,

und nachher, oben im Zimmer,
habe ich mich erinnert,

wie ich selbst im Kindesalter
auf dem Land aus der Küche starrte

exzessiv in das Schneien
und Schneien. Ein wenig Droge.

Ein Reiz. Er zehrt und dauert.
Ein unverwandtes Schauen

zurück in das nicht Traute.
Freiheit gleich Fremde gleich Tausend,

denn da starrte ja alles,
Steinrücken, Apfelrund, Graslauf.

Jedoch gewann sich das Auge
das Hausige des Hauses ...

 

Elke Erb ist 1938 in Scherbach, Eifel geboren. Sie ist eine deutsche Poetin und Übersetzerin. Für ihre Lyrik erhielt sie u.a. den Peter-Huchel-Preis (1988), den Heinrich-Mann-Preis (1990), den Erich-Fried-Preis (1995), den Hans-Erich-Nossack-Preis (2007), Georg-Trakl-Preis (2012), und den Georg-Büchner-Preis (2020).

Kathrin Bach, 1988 in Wiesbaden geboren. Studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und ist ausgebildete Buchhändlerin. 2017 erschien ihr Lyrikdebüt Schwämme in der Parasitenpresse [Köln]. Lebt in Berlin und arbeitet nach einigen Jahren im Buchhandel und einer Literaturagentur nun u.a. am dortigen Literarischen Colloquium.

Uwe Huth, geboren 1993 in Borken. Studierte Literatur-, Kultur und Medienwissenschaften und Philosophie in Siegen. Seit 2018 Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Lebt und arbeitet in Köln. Erste Veröffentlichungen: Ventmagazin #1 (2018); k
urze 03, dritte Anthologie des literarischen Schreibens der Kunsthochschule Köln (2020); Teil des Textprojektes:
 
TRANSIT - vorübergehende Literatur am Ebertplatz (2021).

Adrian Kasnitz, geboren an der Ostsee, aufgewachsen in Westfalen. Studium in Köln und Prag. Lebt als Schriftsteller und Herausgeber in Köln. Zuletzt erschienen von die Gedichtbände Kalendarium #1 bis #7 (parasitenpresse 2015-2021) und Glückliche Niederlagen (Sprungturm 2016) sowie der Roman Bessermann (Launenweber 2017). Dieter-Wellershoff-Stipendium der Stadt Köln (2020).

 

Förderung und Unterstützung
Stiftung Kunstfonds
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Kulturamt der Stadt Köln
Deltax Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH
Hotel Chelsea


Bilder

1 — Judith Röder: Vulkaneifel, 2021 (Filmstill)